Zielgruppe: Lehrpersonen, Eltern und Lernende
Die Hausaufgaben sind ein Dauerthema im Bereich der Schule. Schüler, Eltern und Lehrpersonen klagen darüber, die Belastung ist für alle Parteien gross und der direkte Nutzen überschaubar.
Warum gibt es eigentlich Hausaufgaben?
Da es ja vielfach um die Verbindung zur Schule geht und um den Überblick des Lernstandes des Kindes, wäre diese Option viel effizienter. Das Kind reflektiert den Schultag und beschreibt was es gemacht hat. Vielleicht erkennt es sogar einen Lernfortschritt oder ein Übungsfeld, welches es noch zu bewältigen hat. Das wäre allgemein eine gute Lernmethode, welche ich im Text "Die richtige Lernmethode finden - Lernen lernen" genauer beschrieben habe. Somit könnten sich Eltern informieren und mit dem Kind über die Schule sprechen, ohne das ein Leistungsdruck besteht. Ich bin mir sicher, dass viele Konflikte dadurch vermieden werden könnten und es sich auch positiv auf die Wahrnehmung der Schule auswirkt. Für Eltern würde es einfach bedeuten, dass sie dem Kind mehr Vertrauen schenken müssen und nicht mehr Einfluss auf die Hausaufgaben nehmen können. Das würde sich auch positiv auf das Budget vieler Familien auswirken, da in der Schweiz jedes dritte Kind Nachhilfe benötigt um die Hausaufgaben zu schaffen oder sich auf Prüfungen vorzubereiten.
Wie gehen wir mit Hausaufgaben um?
Es gibt Bestrebungen die Hausaufgaben abzuschaffen, Schulen bieten immer wieder Gefässe an, diese in der Schule zu erledigen. Für viele Eltern heisst die Realität jedoch Hausaufgaben im klassischen Sinne. Also ist es wichtig dafür gerüstet zu sein.
Fünf goldene Regeln für weniger Hausaufgabenstress:
1. Dauer: Eingebürgert hat sich die 10 Minuten Regel pro Tag. Das bedeutet, dass die Hausaufgaben pro Schuljahr 10 Minuten betragen sollten (1.Klasse = 10 min / 6.Klasse = 60 min). Sollte Ihr Kind diese Zeit deutlich überschreiten, empfehle ich ein Gespräch mit der Lehrperson über mögliche Lösungen.
2. Gewohnheit: Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Hausaufgabenzeiten. Wird der Zeitpunkt zur Gewohnheit, beginnt Ihr Kind automatisch mit der Arbeit, es wird zur alltäglichen Handlung. Auch ein Hausaufgabenplan ist hier hilfreich. Planen Sie die Arbeit so, dass damit genügend Freizeit bleibt. Hilfestellungen kann hier auch der Text "Stress keine Chance geben - Planung als Stressprävention" geben.
3. Pausen: Achten Sie auf Pausen. Die Konzentration ist beschränkt. Folgende Richtwerte gibt es:
- Alter 5 bis 7: 15 Min Konzentration
- Alter 7 bis 10: 20 Min Konzentration
- Alter 10 bis 12: 25 Min Konzentration
- Alter 12 bis 15: 30 Min Konzentration
5. Hilfestellung: Eigentlich muss Ihr Kind die Aufgaben lösen und nicht Sie!!! Also helfen Sie nur, wenn die Hilfe gewünscht ist und nehmen Sie sich die Freiheit, mal etwas Unverstandenes ungelöst abgeben zu lassen. Mit einer Information an die Lehrperson sollte dieses Vorgehen auch keine Konsequenzen haben. Die Lehrperson sieht so, wo noch Schwierigkeiten vorhanden sind und kann darauf eingehen.
Bildungsangebote zum Thema findest du hier
Quellen:
- https://www.beobachter.ch/bildung/schule/primarschule-ufzgi-sind-meistens-sinnlos
- https://www.fritzundfraenzi.ch/gesellschaft/schule/nie-mehr-hausaufgaben
- https://volksschulbildung.lu.ch/-/media/Volksschulbildung/Dokumente/syst_schulen/ss_schulsystem/rechte_pflichten_der_eltern/hausaufgaben_elterninfo.pdf?la=de-CH
- https://www.fritzundfraenzi.ch/gesellschaft/lernen/8-knackige-hausaufgaben-tipps-fur-eltern
Kommentar schreiben
BRH (Dienstag, 11 September 2018 13:43)
Das Geschrriebene mag ja alles recht gut klingen aber es gibt eben viele Eltern welche der Meinung sind, dass die Bildung ihrer Kinder Sache der Schule sei und sie nicht noch mit Aufgaben und Kontrollen zu hause belästigt werden wollen. Auch gibt es viele Eltern welche es einfach auch nicht können da sprachunkundig. Kinder welche von zuhause aus keinerlei Unterstützung bekommen sind schnell einmal am Ende des Klassendurchschnitts und somit frustriert!
Michi / Gezielt-lernen.ch (Dienstag, 11 September 2018 19:18)
Hallo BRH
Danke für deinen Kommentar. Aus meiner Sicht hast du recht, es geht auch um eine Entlastung der Eltern. Der Nachteil, welcher durch fehlende Unterstützung entstehen kann, spricht aus meiner Sicht klar gegen die Hausaufgaben, weshalb ich für ein Lerntagebuch bin. Werden die Hausaufgaben in der Schule erledigt, können alle geeignete Hilfe erhalten. Liebe Grüsse
Michi