Zielgruppe: Leute mit Motivationsmangel und Aufschieber
Immer wieder stosse ich auf das Thema Motivation. Egal ob bei Kindern in der Schule, bei Erwachsenen während der Arbeit oder wenn es um den Haushalt geht. Ausreden gibt es viele, mal fehlt die Zeit, mal scheint die Sonne oder im Fernseher kommt etwas Spannendes. Wenn Sie sich vor einer Aufgabe drücken möchten, werden Sie einen Weg finden, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wenn Ihnen das gut gelingt, werden Sie plötzlich merken, dass Ihre Probleme und Aufgaben nicht verschwinden, sondern sich sammeln.
Ich habe keine Lust
Die fehlende Motivation ist in meiner Arbeit das meistgenannte Problem. Kombiniert mit einer Ansammlung von nicht erledigten Aufgaben, ergibt sich eine Situation, welche ungemütlich ist. Wie können wir also diesen Widerstand überlisten?
Fabian Grolimund hat zu diesem Thema ein tolles Buch geschrieben, welches ich auf diesem Weg gerne empfehle. Es heisst "Vom Aufschieber zum Lernprofi" und eignet sich bestens, um sich selbst besser in den Griff zu kriegen. Es richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, kann jedoch auch gut von älteren Lernenden benutzt werden. Lassen Sie sich nicht vom Titel täuschen, die Tipps und Tricks von Fabian Grolimund eigenen sich auch in anderen Lebensbereichen.
Mindset verändern
Ein wichtiger Schritt ist die Veränderung des bestehenden Mindsets (Denkweise). Dieses Mindset steuert Ihre Herangehensweise gegenüber Aufgaben. Oftmals haben Aufschieber die Angewohnheit, Aufgaben schlechtzureden.
Ø «Das ist völlig unnötig»
Ø «Was soll das bringen?»
Ø «Unter diesen Umständen arbeite ich nicht»
Diese Denkweise lässt Aufgaben unerledigt und führt später zu Stress. Es wird unglaublich viel Energie verschwendet um nichts zu tun. Oftmals verfällt man dabei in die sogenannte "Müllzeit" (Grolimund, 2018). Mit Müllzeit ist die Zeit gemeint, welche weder für die Arbeit noch für die Freizeit genutzt wird. Es ist eine Mischform, bei welcher man zwar nicht arbeitet, jedoch auch nicht wirklich Freizeit hat. Typisch hierfür ist das Handy. Es wird gescrollt und gedrückt um der Aufgabe auszuweichen. Dieses Verhalten führt dazu, dass Sie Ihre Willenskraft fürs Aufschieben verbrauchen und es kaum einen nützlichen Output gibt. Sie haben etwas getan, sind erschöpft und trotzdem gibt es noch diese unerledigten Aufgaben. Während der Arbeit sehnen Sie sich nach Freizeit und während der Freizeit denken Sie an die nicht erledigten Aufgaben.
Überlisten wir den Widerstand
Um den anfänglichen Widerstand zu überlisten ist es wichtig mit kleinen Schritten zu beginnen. Eine Vielzahl von kleinen Schritten summiert sich auch zu einem grossen Schritt. Zudem wirken kleine Schritte erreichbar, was den Druck reduziert. Mit jedem Schritt der erledigt wurde, stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl. Sie werden merken, dass Aufgaben erledigt werden können und es ein befreiendes Gefühl ist. Dieses Gefühl schlägt sich auch in Ihrem Mindset nieder und mit der Zeit gehen Sie mit der Einstellung an Aufgaben, diese bewältigen zu können.
Have-done-Liste
Im Gegensatz zu der Have-done-Liste ist die To-do-Liste weiter verbreitet. Die Wirkung einer grossen To-do-Liste ist jedoch abschreckend. Gerade Leute die gerne aufschieben, sehen den Berg an Aufgaben und versuchen dieser Herausforderung auszuweichen. Deshalb ist hier die Have-done-Liste zu empfehlen. Notieren Sie einfach alles was sie erledigt haben an einem Tag. Am Abend werden Sie erstaunt sein, was alles auf Ihrer Liste steht. Es ist wieder ein Ansatz, all den Aufgaben gegenüber positiver eingestellt zu sein, was sich auch auf Ihr Mindset auswirkt.
Die Macht der Gewohnheit
Durch einen strukturierten Alltag verringern Sie die Anzahl Entscheidungen die es zu treffen gibt. Dadurch geraten Sie weniger in Versuchung etwas auszulassen. Ebenfalls hilfreich ist die Routine. Versuchen Sie immer wieder Aufgaben in derselben Abfolge oder zur selben Zeit zu erledigen. Dadurch wird es für Sie zur Normalität, Sie müssen nicht darüber nachdenken, es benötigt keine Anstrengung und die Denkkapazität ist frei für die anstehenden Aufgaben.
Dieser Schritt ist sehr effektiv, benötigt jedoch zu Beginn eine grosse Leistungsbereitschaft. Sie müssen sich während einigen Wochen dazu zwingen, die gewünschte Routine einzuhalten, bis diese automatisiert ist. Wichtig dabei ist die Routine mit sich selbst zu harmonisieren, diese also an das eigene Leben anzupassen.
Nehmen Sie Hilfe an
Wenn alles nichts hilft, ist es sinnvoll sich nach Hilfe umzusehen. Suchen Sie Personen oder Hilfsmittel, welche Sie in Ihrem Vorhaben unterstützen können. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, nutzen Sie diese!
Bildungsangebot zum Thema: Referate, Kurse, Coaching
Quelle:
Grolimund, F. (2018) Vom Aufschieber zum Lernprofi. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder GmbH
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