Zielgruppe: Eltern
Niemand mag sie wirklich, die Prüfungen. Im Schulalltag unserer Kinder sind diese jedoch ein ständiger Begleiter, ob sinnvoll oder nicht. Sie erzeugen Stress, erhöhen den Leistungsdruck und die Eltern müssen diesen Umstand Wohl oder Übel mittragen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man sein Kind bei der Vorbereitung gut unterstützen kann.
Die Prüfungsvorbereitung unterscheidet sich vom alltäglichen Lernen, da es in dieser Situation darum geht, eine geforderte Leistung zum gefragten Zeitpunkt zu erbringen. Der Zeitpunkt ist klar vorgegeben, wie auch der Inhalt und die Form der Prüfung.
Oftmals geben wir Prüfungen eine zu grosse Bedeutung und genau das verursacht Stress. Dieser Stress wiederum sorgt dafür, dass die Motivation verloren geht und der Widerstand gegen die Schule, das Lernen und Prüfungsvorbereitungen zunimmt.
Den Kindern wird vermittelt, dass eine gute Leistung oder genauer gesagt eine gute Note, existentiell wichtig ist. Aber ist sie das wirklich? Waren alle unsere Prüfungen immer von grosser Bedeutung und den Stress wert? Wenn ich so zurückdenke, gab es tatsächlich wichtige Prüfungen in meinem Leben, welche ich unbedingt bestehen wollte. Es war aber bei weitem nicht jede davon in der Schule. Von all den hunderten Prüfungen die ich in meiner Schulzeit geschrieben habe, waren wenige von grosser Bedeutung. Die Summe aller Prüfungen hingegen hat tatsächlich Türen geöffnet oder Umwege erfordert. Also nehmen wir den Druck aus den einzelnen Prüfungen und fokussieren wir uns auf die Summe. Das ermöglicht den Kindern einen gewissen Spielraum und nimmt den Stress. Letztendlich werden sich die Resultate durch die Gelassenheit steigern. Dadurch entsteht auch die Chance sich aufs Lernen zu freuen, was eigentlich etwas Schönes ist.
Tipp: Setzen Sie zusammen mit Ihrem Kind ein Ziel, welches nichts mit Noten zu tun hat. Versuchen Sie beispielsweise die Vorbereitung auf die Prüfung zu optimieren und dort Ziele zu setzen. Denn trotz allem ist es wichtig zu wissen, wie man sich auf Prüfungen vorbereitet, da wir immer wieder auf solche stossen werden. Der Rest kommt dann von alleine, wenn auch in kleinen Schritten. Dabei ist es ist wichtig auch die kleinen Schritte zu sehen.
Setzen Sie realistische Ziele
Ich erlebe immer wieder, dass Eltern und Kinder sich Ziele setzen die aufgrund der aktuellen Situation völlig unrealistisch sind. Ein Kind welches die Lernziele kaum erreicht, wird nicht plötzlich fehlerfreie Prüfungen machen. Es ist möglich sich zu verbessern, doch dieser Schritt benötigt Zeit und eine klare Strategie. Besprechen Sie mit den Lehrpersonen und dem Kind, was ein realistisches Ziel ist. Manchmal steckt hinter einer 4 (genügend) ein enormer Einsatz, welcher zu wenig gewürdigt wird.
Tipp: Sprechen Sie mit den Lehrpersonen über Zielsetzungen und Wege diese zu erreichen. Sie werden die Leistung Ihres Kindes danach mit anderen Augen sehen.
Nutzen Sie die Lernziele
Kinder und Eltern werden meist frühzeitig über die Lernziele informiert. Das gilt auch für die Lehre und weitere Ausbildungen, der Unterricht folgt immer Lernzielen. Nehmen Sie sich Zeit, diese Ziele zu studieren, denn diese geben den Prüfungsinhalt vor. Lesen Sie die Lernziele genau durch und überlegen Sie sich jeweils, was wohl gefragt werden könnte. So werden Sie Ihr Kind zielgerichtet vorbereiten können. Üben Sie was gefragt ist und wie es gefragt ist. Das erfordert anfänglich etwas Unterstützung und zeitlichen Aufwand, danach ritualisiert es sich und ist langfristig ein Gewinn.
Prüfungsvorbereitung - so geht's:
1. Beginnen Sie frühzeitig
Sie gewinnen dadurch ein Gefühl von Sicherheit und genau das bringt die nötige Ruhe für Sie und das Kind. Je länger Sie sich auf eine Prüfung vorbereiten, desto sicherer werden Sie sein. Sie wissen dann genau, wo Sie sattelfest sind und wo nicht. Auch dieses Wissen hilft während einer Prüfung, denn so können Sie zuerst die Aufgaben angehen, welche Sie gut beherrschen. Am Abend vor der Prüfung können Sie nur noch Schadensbegrenzung betreiben, dann gehen Sie besser frühzeitig schlafen.
2. Machen Sie kleine
Portionen
Es gibt ja mehrere Fächer und teils auch mehrere Prüfungen. Durch kleine Portionen können Sie diesem Umstand gerecht werden. Zudem ist die Konzentration beschränkt (zwischen 15-30 Minuten, je nach Alter und Kind) und dem müssen wir Rechnung tragen. Viele kleine Portionen sind deshalb wirkungsvoller und bleiben langfristiger im Gedächtnis. Da der Unterricht nach einer Prüfung auf dem Prüfungswissen aufbaut, ist das gleichzeitig auch eine Vorarbeit auf folgende Themen, die wieder Prüfungen mit sich bringen.
3. Üben wie es getestet
wird
Viele lernen mit den altbekannten Methoden. Mehrfaches durchlesen, Karteikarten und sich abfragen lassen, sind so die Klassiker. Diese Methoden sind nicht schlecht, aber auch nicht für jede Prüfung zielführend. Überlegen Sie sich jeweils wie die Prüfung sein wird und lernen Sie genau so. Für die Mehrheit der Prüfungen bedeutet das, sich schriftlich darauf vorzubereiten, denn die meisten Prüfungen werden schriftlich erfolgen.
4. Mind Map
Ich bin ein grosser Fan dieser Lernmethode, da man sich beim Erstellen
mit dem gesamten Inhalt auseinandersetzen muss. Das gilt besonders für sogenannte "Lernfächer" wie RZG (früher Geschichte und Geografie) und N+T (Natur und Technik). Es werden Zusammenhänge
aufgezeigt und ein Bild geschaffen, welches man an einer Prüfung wieder abrufen kann.
5. Reflexion
Dieser Bereich ist nicht so beliebt, da man die Note als Rückmeldung empfindet. Für die weiteren Prüfungen ist es aber doch relevant. Entspricht die Note Ihren Vorstellungen, können Sie den Weg ruhig beibehalten. Ist das Resultat nicht wie gewünscht, sollten Sie nach einer anderen Form Ausschau halten.
Viel Erfolg mit der Prüfungsvorbereitung
Bildungsangebot zum Thema: Beratung, Vorträge, Seminare
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